VDH Zuchtbestimmungen für den Saarloos Wolfhond

Züchter, die unter dem VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) und somit auch unter dem Weltverband der Kynologie F.C.I. (Fédération Cynologique Internationale) züchten, müssen die strengen Vorschriften und Bestimmungen dieser kynologischen Dachverbände einhalten. Dies garantiert ein Mindestmaß an züchterischer Kontrolle und Einhaltung von Haltungsbedingungen der Zuchttiere sowie Aufzuchtbedingungen.

Die FCI/VDH Zuchtbestimmungen:

Die Zuchtbestimmungen sind wie die Rasseverbände auch, hierarchisch gegliedert. An oberster Stelle steht die FCI, deren Bestimmungen der Mindeststandard ist. Die einzelnen Landesverbände müssen diese Bedingungen übernehmen, können sie aber verfeinern. Das sind dann in Deutschland die VDH Zuchtbestimmungen. Die einzelnen Rassevereine müssen widerum die Zuchtbestimmungen vom VDH übernehmen, aber können diese rassespezifisch verfeinern. Bei jeder Rasse müssen ja unterschiedliche Dinge berücksichtigt werden, wie z.B. rassespezfische Krankheiten, vorhandende und sinnvolle Gentests, Prüfungen die abgelegt werden müssen usw.

Der Saarlooswolfhond ist eine sogenannte "unbetreute Rasse", weil es noch keinen vom VDH anerkannten SWH-Rasseverein gibt. Somit wird der Saarloos direkt vom VDH betreut und deswegen hat der VDH auch die rassespezifischen Zuchtbedingungen festgelegt. Im folgenden habe ich die für die Zucht wichtigen Bestimmungen gemäß dieser Hierarchie zum Download zu Verfügung gestellt:

Allgemeine Zuchtbestimmungen vom FCI:

Internationales Zuchtreglement der F.C.I.

Allgemeine Zuchtbestimmungen vom VDH:

VDH Zuchtordnung

Spezielle Zuchtbestimmungen für die Rasse Saarlooswolfhond:

Zuchtbestimmungen für die Rasse Saarloos Wolfhond

Zuchtzulassungsbestimmungen für die Rasse Saarloos Wolfhond inkl. Verhaltenstest

Inzucht beim Saarloos Wolfhond

Der Saarlooswolfhond ist eine stark ingezüchtete Rasse, da die Population sehr klein ist und es somit sehr viele eng verwandte Tiere gibt. Um die Population zu erhalten bedarf es gezielte Maßnahmen, gegen diese Inzucht anzugehen und um Inzuchtdepressionen zu vermeiden. Zuchttiere, die miteinander verpaart werden, sollten mindestens bis zur 3. Generation, noch besser weiter zurück, keine gemeinsamen Ahnen vorweisen!

Im niederländischen Verein AVLS gibt es deswegen schon ein Outcross Projekt. Dabei werden tröpfchenweise fremde Rassen in den Saarlooswolfhond eingekreuzt, um neue Gene und somit mehr Gesundheit zu bekommen. Es haben schon seit 2014 die ersten Einkreuzungen stattgefunden (weißer Schäferhund, Working Husky, Podenco Ibicenco, Elchund, Northern Inuit - Stand 2023). Auch der erste SWH Verein, die NVSWH, hat eine erste Outcross Verpaarung mit dem TWH (der einen Schuß AWH im Stammbaum hat) gemacht, weil es kaum noch (keine?) eine andere Möglichkeit gibt, die Population zu erhalten. Mehr Infos über das Outcross Projekt der AVLS findest Du hier, allerdings nur auf niederländisch: Outcross Projekt der AVLS

Die Population des SWHs in Deutschland

Welpenstatistik vom VDH seit Beginn der deutschen Saarloos Zucht:

Jahr	Anzahl Welpen
1990	1
1991	1
1995	2
1996	11
1997	9
1998	23
1999	6
2000	16
2001	26
2002	10
2003	22
2004	6
2005	21
2006	25
2007	15
2008	22
2009	70
2010	35
2011	28
2012	72
2013	43
2014	76
2015	60
2016	46
2017	56
2018	53
2019	57
2020	41
2021	59
2022	48
2023	30

 

Summe 1990 - 2023: 990
durchschnittliche Welpenzahl pro Jahr: 30

Hier noch ein Balkendiagramm zur visuellen Darstellung (auf kleineren Bildschirmen lässt sich das Diagramm scrollen):